Zusammenarbeit mit anderen Organisationen

Bericht im Amtsblatt der Gemeinde Pfedelbach vom 04.03.2022

Das Puppentheater des Polizeipräsidiums Heilbronn, Referat Prävention zu Gast in der Pfedelbacher Nobelgusch

 

Nach zwei Jahren konnten wir erneut die Puppenbühne des Polizeipräsidiums Heilbronn in Pfedelbach begrüßen: In der Woche vom 31.1. bis 4.2.2022 besuchten Kindergarten- und Schulkinder der Gesamtgemeinde Pfedelbach zwei altersgerechte Theaterstücke zu den Themen „Verkehrserziehung“ und „Mobbing im Schulalltag“.

 

Unsere Jüngsten sahen das Stück „Rudi Raser“, in dem es insbesondere um das richtige Verhalten im Straßenverkehr geht. Mit großem Engagement und voller Begeisterung versuchten die Kinder, dem Polizeihund Struppi und seinem Freund Kaspar zu helfen, um den viel zu schnellen Autoraser Rudi aufzuhalten. Abgerundet wurde das Stück mit einer Kinder-Minidisco. Im Anschluss erläuterte der „echte“ Polizist der Puppenbühne mit den Kindern verschiedene Verkehrsregeln und das Thema Verkehrssicherheit im Straßenverkehr. Ein besonderer Schwerpunkt war dabei das sichere Überqueren eines Zebrastreifens.

 

Die Klassenstufen 3 und 4 sahen das Stück „Quax, der Außerirdische“. In diesem Stück werden die Zuschauer Augenzeugen, wie ein böser Jugendlicher den Grundschüler Tim ärgert, bedroht und ihn erpresst. Den jungen Zuschauern wird schnell klar, dass das

Verhalten des Jugendlichen nicht richtig ist und sie unterstützen den Polizeiobermeister Fritz aktiv durch Wortmeldungen und Gesten bei der Aufklärung des Falls. Die Notlandung des Außerirdischen Quax wird in die Handlung integriert. Mit seinem „Bösewichtkleber“ unterstützt er den Polizeiobermeister bei der Überführung des Täters. Polizeiobermeister Fritz erklärt im Stück, dass der Jugendliche nicht nur gemein war zu Tim, sondern gleich mehrere Straftaten begangen hat, für die er zur Rechenschaft gezogen wird. Diese Botschaft nimmt das interessierte junge Publikum gerne vom Puppentheater mit.

 

Im Anschluss an die Aufführung nahm sich Herr Georgi, Polizeipräsidium Heilbronn – Referat Prävention, gerne Zeit, um mit den Zuschauern den Inhalt des Präventionstheaters aufzuarbeiten. Zahlreiche Wortmeldungen der Kinder bestätigten, dass die Kinder ganz gefesselt waren vom Theaterstück und es großen Gesprächsbedarf gab. Unsere Schülerinnen und Schüler haben verstanden, dass es ganz wichtig ist, sich an Eltern, Großeltern oder Lehrer zu wenden. Der einzige Ausweg aus solch einer bedrohlichen Situation ist es, stets offen und ehrlich mit Erwachsenen über solche Vorfälle zu sprechen.

 

Die Pestalozzi-Schule Pfedelbach bedankt sich herzlich bei allen Organisatoren, Initiatoren und Verantwortlichen dieses Programms für eine wunderschöne Woche: Herr Klaus Kempf für Planung, Organisation und Unterstützung im Hintergrund, seinem

Bruder, Herrn Alfred Kempf, dem Hauptverantwortlichen vom Polizeipräsidium Heilbronn – Referat Prävention, Außenstelle Künzelsau und seinen Kollegen der Puppenbühne des Polizeipräsidiums Heilbronn – Referat Prävention sowie der Kreisverkehrswacht Hohenlohe. Ein weiterer Dank geht auch an unsere Schulleiterin Frau Müller, die alle Vorbereitungen getroffen hat, damit die Puppenbühne ihr Programm vor jungem Publikum präsentieren konnte.

 

Wir hoffen, dass das nicht das letzte Gastspiel der Puppenbühne in Pfedelbach gewesen ist und freuen uns auf ein Wiedersehen. (Mona Bartel)

 

Kooperationsvertrag zwischen der Grundschule Dörzbach und der Kreisverkehrswacht Hohenlohe

 

 Der Kooperationsvertrag zwischen der Grundschule Dörzbach und der Kreisverkehrswacht Hohenlohe fand auch in 2022 seine Fortsetzung.

 

Unter dem Motto sicheres Verhalten im Straßenverkehr, wurde am Dienstag, 15.11.2022 eine größere Verkehrssicherheitsaktion mit der Kreisverkehrswacht Hohenlohe durchgeführt. Hierbei wurden 4 Schulklassen der Grundschule Dörzbach über das Verhalten am Fußgängerüberweg in Theorie und Praxis beschult. Diese Aktion hat uns die Kreisverkehrswacht Hohenlohe unter der Leitung von Klaus Kempf ermöglicht.

 

Herr Kempf ist bereits seit 2019 als Jugendbegleiter an unserer Schule tätig und führt dort die Blaulicht AG durch. Mit seiner jahrelangen Erfahrung in der Jugendverkehrsschule ist Herr Kempf die optimale Besetzung für diese Themen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Herr Kempf für die hervorragende Zusammenarbeit. 

 

Nachstehend ein paar Impressionen:

Migrantinnen lernen in Öhringen das Radfahren

 

Fünf Frauen aus Syrien und Afghanistan absolvieren einen Fahrradkurs in Öhringen. Das ist Teil des Empowerment-Netzwerks für Migrantinnen. Was es mit diesem Projekt auf sich hat.

Die fünf Frauen und Integrationscoach Christina Schwarzenbrunner (links) sind stolz. Auch der Spaß kommt beim Training mit Klaus Kempf nicht zu kurz. Foto: Draskovits, Katrin

 

Zugegeben, es sieht noch ein wenig unsicher aus, wenn Kinda Mouhamad auf ihr Fahrrad steigt. "Ich glaube, ich habe alles vergessen", sagt sie und schaut skeptisch auf das große rote Gefährt. Dann lacht sie herzlich, nimmt ihren Mut zusammen und schwingt sich beherzt auf das Fahrrad. Gemeinsam mit vier anderen Frauen lernt die aus Syrien stammende Mouhamad gerade auf dem Übungsplatz der Hungerfeld-Schule Fahrrad zu fahren.

 

"Ich freue mich wie bei einem Kind, das was Neues lernt", sagt Christina Schwarzenbrunner, während sie den fünf Frauen zuschaut, wie sie ihre Runden drehen. Sie ist als Integrationscoach für das Empowerment-Netzwerk für Migrantinnen (Em-Mi) tätig, das zum Ziel hat, die Teilhabechancen von Migrantinnen voranzutreiben. So gab es für die Hohenloher Frauen bereits PC-Kurse oder eben den Fahrrad-Kurs. Zum Ende dieses Jahres läuft das Bundesprojekt nach eineinhalb Jahren aus. "Es ist wirklich schade", so Schwarzenbrunner.

 

"Es ist viel Beziehungsarbeit und wir sind gerade an dem Stand, dass wir eigentlich weitermachen sollten."

 

Beeindruckend schnell gelernt

Währenddessen stellt Klaus Kempf, der ehrenamtlich für die Verkehrswacht Hohenlohe arbeitet, eines der Hütchen wieder auf, das Deeba Safari gerade umgefahren hat. "Es gibt noch kleinere Probleme mit dem Bremsen", sagt er lachend. "Manche versuchen abzuspringen, statt die Bremse zu benutzen." Doch der ehemalige Polizist ist sich sicher, dass die Frauen das auch bald draufhaben, immerhin ist heute erst die fünfte Unterrichtseinheit. "Es ist wirklich beeindruckend, wie schnell sie das gelernt haben", sagt Kempf.

 

Normalerweise bringt der ehemalige Polizist Kindern Fahrradfahren und Verkehrsregeln bei. Bei Erwachsenen sei es anders, findet er. "Da gibt es kein: die ist falsch gefahren". Die Frauen sind füreinander da und helfen sich gegenseitig und vor allem sind sie wirklich mutig." Denn die ein oder andere hat schon mehrere Stürze hinter sich - aufgestiegen sind sie alle wieder, erzählt Kempf und man hört ihm den Stolz in seiner Stimme an.

 

Touren mit den Kindern unternehmen

Nach nur wenigen Stunden Üben können die Frauen schon relativ sicher mit ihren Rädern fahren. Fotos: Draskovits, Katrin

 

Mächtig stolz auf sich sind auch die fünf Frauen, manche haben Fotos von sich auf dem Rad in die alte Heimat geschickt. Denn für viele ist es das erste Mal überhaupt auf einem Fahrrad, so auch für Majd Quassab. Die aus Syrien stammende Frau möchte, wenn sie richtig fahren kann, gerne mit ihren Kindern Touren unternehmen, erzählt sie. Shakila Salihi hingegen ist als Kind in Afghanistan schon mal mit einem Fahrrad gefahren. "Aber danach hatten wir kein Rad mehr." Salihi möchte später das Rad zum Einkaufen nutzen und um mit ihren Kindern Ausflüge zu machen.

 

"Aber erstmal fahre ich noch etwas hier und lerne die Verkehrsschilder kennen", sagt die in Heilbronn lebende Salihi gut gelaunt und steigt wieder auf ihr Rad. In den ersten fünf Unterrichtsstunden haben die Grundelemente wie Technik und Pedalstellung gelernt. Heute vertiefen sie das Handzeichen geben beim Abbiegen. Noch trauen sich nicht alle Frauen, die Hand vom Lenker zu nehmen, die ein oder andere fährt in das am Rand stehende Fußballtor. Eines haben sie alle gemeinsam: Geht was schief lachen sie gut gelaunt und steigen wieder aufs Rad.

 

Dann sammelt Kempf die Frauen um sich. In der Hand hat er den Helm eines neunjährigen Mädchens, der bei einem Unfall zerstört wurde. "Sie ist mehrere Meter durch die Luft geflogen", erklärt Kempf. "Ohne Helm hätte sie das wohl nicht überlebt. Also bitte, denkt daran, auch euren Kindern immer einen Helm aufzusetzen." Israa Mahmah nickt. Dann erzählt sie strahlend: "Ich freue mich schon, mit den Kindern spazieren zu fahren. Es macht so viel Spaß." Und damit die Frauen weiter Rad fahren können, dürfen sie Räder, Helme und Schlösser am Ende behalten.

 

Das Projekt

Die Räder, das passende Zubehör sowie die Integrationscoach-Stelle von Christina Schwarzenbrunner werden finanziert durch das Empowerment-Netzwerk für Migrantinnen, kurz Em-Mi. Denn, so die Projektbeschreibung, Frauen mit Flucht- oder Migrationsbiografie haben eine Schlüsselrolle im Integrationsprozess ihrer Familien. Das überregionale Netzwerk-Projekt Em-Mi hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Teilhabechancen von Migrantinnen im Alltag sowie in Bildung und Arbeit zu stärken. Der Projektzeitraum ist vom 1. Juli 2021 bis 31. Dezember 2022.

 

An mehreren Standorten in Baden-Württemberg gab und gibt es niederschwellige und bedarfsorientierte Empowerment-Maßnahmen. So gab es in Hohenlohe etwa Computer-Kurse, damit die Frauen lernen, Bewerbungen zu schreiben. Der Fahrrad-Kurs, den Em-Mi finanziert hat, wurde auch ermöglicht durch die Verkehrswacht Hohenlohe sowie das Öhringer Fahrradgeschäft Mikes Garage, das vergünstigte Angebote erstellte. Auch der Service-Club Kiwanis, der sich für das Wohl von Kindern und der Gemeinschaft einsetzt, ist am Projekt beteiligt.